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   OLG Köln, 18.04.2019 - 15 U 156/18   

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OLG Köln, 18.04.2019 - 15 U 156/18 (https://dejure.org/2019,15243)
OLG Köln, Entscheidung vom 18.04.2019 - 15 U 156/18 (https://dejure.org/2019,15243)
OLG Köln, Entscheidung vom 18. April 2019 - 15 U 156/18 (https://dejure.org/2019,15243)
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Volltextveröffentlichungen (9)

  • Wolters Kluwer
  • rabüro.de

    Zur Rechtswidrigkeit der Aufhebung der Anonymität einer Privatperson durch Medienberichte über Kuss mit einem Prominenten

  • rewis.io
  • rechtsportal.de(Abodienst, kostenloses Probeabo)
  • rechtsportal.de

    Verletzung des allgemeinen Persönlichkeitsrechts durch Berichterstattung in der Presse über die neue Partnerin eines Prominenten

  • juris(Abodienst) (Volltext/Leitsatz)

Verfahrensgang

Papierfundstellen

  • BeckRS 2019, 10629
 
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Wird zitiert von ... (7)Neu Zitiert selbst (39)

  • BGH, 29.05.2018 - VI ZR 56/17

    Anspruch auf Unterlassung einer Bild- und Wortberichterstattung bezogen auf ein

    Auszug aus OLG Köln, 18.04.2019 - 15 U 156/18
    Es ist in solchen Fällen vielmehr eine Frage der einzelfallbezogenen Beurteilung, ob eine Wortberichterstattung oder die sie begleitende Bildberichterstattung die schwerwiegenderen Beeinträchtigungen des Persönlichkeitsrechts mit sich bringt (vgl. BGH, Urt. v. 29.5.2018 - VI ZR 56/17, juris Rn. 28 ff. m.w.N.).

    Dabei ist schon bei der Beurteilung, ob ein Bild dem Bereich der Zeitgeschichte zuzuordnen ist, eine Abwägung zwischen den Rechten des Abgebildeten aus Art. 2 Abs. 1 i.V.m. Art. 1 Abs. 1 GG, Art. 8 Abs. 1 EMRK einerseits und den Rechten der Presse aus Art. 5 Abs. 1 GG, Art. 10 EMRK andererseits vorzunehmen (vgl. BGH, Urt. v. 29.5.2018 - VI ZR 56/17, juris Rn. 9 m.w.N.).

    Bildaussagen nehmen am verfassungsrechtlichen Schutz des Berichts teil, dessen Bebilderung sie dienen (vgl. BGH, Urt. v. 29.5.2018 - VI ZR 56/17, juris Rn. 9 m.w.N.; BGH, Urt. v. 6.2.2018 - VI ZR 76/17, VersR 2018, 554; BGH, Urt. v. 28.10.2008 - VI ZR 307/07, BGHZ 178, 213; BVerfG, Beschl. v. 9.2.2017 - 1 BvR 967/15, NJW 2017, 1376).

    Wo konkret die Grenze für das berechtigte Informationsinteresse der Öffentlichkeit an der aktuellen Berichterstattung zu ziehen ist, lässt sich nur unter Berücksichtigung der jeweiligen Umstände des Einzelfalls entscheiden (vgl. BGH, Urt. v. 29.5.2018 - VI ZR 56/17, juris Rn. 9 m.w.N.).

    Umgekehrt wiegt aber auch der Schutz der Persönlichkeit des Betroffenen umso schwerer, je geringer der Informationswert für die Allgemeinheit ist (vgl. BGH, Urt. v. 29.5.2018 - VI ZR 56/17, juris Rn. 9 m.w.N.).

    Für die Gewichtung der Belange des Persönlichkeitsschutzes wird neben den Umständen der Gewinnung der Abbildung, etwa durch Ausnutzung von Heimlichkeit und beharrlicher Nachstellung, auch bedeutsam, in welcher Situation der Betroffene erfasst und wie er dargestellt wird (vgl. BGH, Urt. v. 29.5.2018 - VI ZR 56/17, juris Rn. 9 m.w.N.; BGH, Urt. v. 6.2.2018 - VI ZR 76/17, VersR 2018, 554).

  • BGH, 06.02.2018 - VI ZR 76/17

    Veröffentlichung von Bildern des ehemaligen Bundespräsidenten Christian Wulff bei

    Auszug aus OLG Köln, 18.04.2019 - 15 U 156/18
    Dies führt aber nach der Rechtsprechung des Bundesgerichtshofs (vgl. BGH, Urt. v. 6.2.2018 - VI ZR 76/17, BeckRS 2018, 1728 zur Bildberichterstattung ) nicht automatisch zu einem Eingriff lediglich in die Sozialsphäre, denn vorliegend ist jedenfalls die thematische Privatsphäre betroffen.

    Der Kläger konnte auch nach den konkreten Umständen des Einzelfalls die " berechtigte Erwartung " haben, dass darüber nicht in den Medien berichtet wird, weil es sich zwar um ein Verhalten in der Öffentlichkeit, jedoch um einen Moment der Entspannung bzw. des Sich-Gehen-Lassens außerhalb der Einbindung in die Pflichten des Berufs und des Alltags handelte (vgl. BGH, Urt. v. 6.2.2018 - VI ZR 76/17, BeckRS 2018, 1728; BGH, Urt. v. 1.7.2008 - VI ZR 243/06, GRUR 2008, 1024; BGH, Urt. v. 17.2.2009 - VI ZR 75/08, GRUR 2009, 664; BGH, Urt. v. 31.5.2012 - I ZR 234/10, NJW 2013; grundlegend EGMR v. 24.6.2004 - 59320/00, NJW 2004, 2647; BVerfG, Beschl. v. 26.2.2008 - 1 BvR 1602/07, BVerfGE 120, 180).

    Darüber hinaus musste der Kläger auch aufgrund der erst wenige Wochen zurückliegenden (eigenen) Pressemitteilung davon ausgehen, dass sein Verhalten in öffentlichen Räumen wie hier an einer U-Bahn-Station von der Öffentlichkeit wahrgenommen werden und entsprechende Reaktionen auslösen würde (vgl. BGH, Urt. v. 6.2.2018 - VI ZR 76/17, BeckRS 2018, 1728).

    Bildaussagen nehmen am verfassungsrechtlichen Schutz des Berichts teil, dessen Bebilderung sie dienen (vgl. BGH, Urt. v. 29.5.2018 - VI ZR 56/17, juris Rn. 9 m.w.N.; BGH, Urt. v. 6.2.2018 - VI ZR 76/17, VersR 2018, 554; BGH, Urt. v. 28.10.2008 - VI ZR 307/07, BGHZ 178, 213; BVerfG, Beschl. v. 9.2.2017 - 1 BvR 967/15, NJW 2017, 1376).

    Für die Gewichtung der Belange des Persönlichkeitsschutzes wird neben den Umständen der Gewinnung der Abbildung, etwa durch Ausnutzung von Heimlichkeit und beharrlicher Nachstellung, auch bedeutsam, in welcher Situation der Betroffene erfasst und wie er dargestellt wird (vgl. BGH, Urt. v. 29.5.2018 - VI ZR 56/17, juris Rn. 9 m.w.N.; BGH, Urt. v. 6.2.2018 - VI ZR 76/17, VersR 2018, 554).

    Vielmehr können sie in Momenten der Entspannung oder des Sich-Gehen-Lassens außerhalb der Einbindung in die Pflichten des Berufs und des Alltags auch außerhalb örtlicher Abgeschiedenheit entstehen (BGH, Urt. v. 6.2.2018 - VI ZR 76/17, VersR 2018, 554 m.w.N.).

  • BGH, 02.05.2017 - VI ZR 262/16

    Persönlichkeitsrechtsverletzung: Presseberichterstattung über eine bisher vor der

    Auszug aus OLG Köln, 18.04.2019 - 15 U 156/18
    Er umfasst insbesondere Angelegenheiten, die wegen ihres Informationsgehalts typischerweise als " privat " eingestuft werden (vgl. BGH, Urt. v. 2.5.2017 - VI ZR 262/16, AfP 2017, 310; BGH, Urt. v. 29.11.2016 - VI ZR 382/15, MDR 2017, 209; BGH, Urt. v. 18.9.2012 - VI ZR 291/10, MDR 2012, 1284; BVerfG, Beschl. v. 15.12.1999 - 1 BvR 653/96, BVerfGE 101, 361).

    Eine Selbstöffnung, die den Schutz der Privatsphäre vor öffentlicher Kenntnisnahme entfallen oder zumindest im Rahmen der Abwägung zurücktreten lässt, liegt vor, wenn sich der Betroffene selbst damit einverstanden gezeigt hat, dass bestimmte, gewöhnlich als privat geltende Angelegenheiten öffentlich gemacht werden (vgl. BVerfG, Beschl. v. 21.8.2006 - 1 BvR 2606/04, NJW 2006, 3406; BGH, Urt. v. 29.11.2016 - VI ZR 382/15, MDR 2017, 209; BGH, Urt. v. 25.10.2011 - VI ZR 332/09, MDR 2012, 25; BGH, Urt. v. 26.5.2009 - VI ZR 191/08, MDR 2009, 1040; BGH, Urt. v. 2.5.2017 - VI ZR 262/16, AfP 2017, 310, 312).

    (b) Da es sich bei den Angaben über den Kuss des Klägers um Tatsachenbehauptungen handelt, die seine Privatsphäre betreffen, ist ungeachtet ihrer Wahrheit von entscheidender Bedeutung, ob die Berichterstattung der Beklagten durch ein berechtigtes Informationsinteresse der Öffentlichkeit getragen wird (vgl. BGH, Urt. v. 29.11.2016 - VI ZR 382/15, MDR 2017, 209; BGH, Urt. v. 2.5.2017 - VI ZR 262/16, AfP 2017, 310; BVerfG, Beschl. v. 23.2.2000 - 1 BvR 1582/94, AfP 2000, 445).

    Insofern ist die vorliegende Fallgestaltung auch nicht mit derjenigen vergleichbar, welcher der Entscheidung des Bundesgerichtshofs vom 2.5.2017 (VI ZR 262/16, AfP 2017, 310) zugrunde lag, weil der dort von der Preisgabe seiner Liebesbeziehung Betroffene sein Privat- und Beziehungsleben konsequent vor der Öffentlichkeit abgeschirmt und zudem kein Verhalten gezeigt hatte, welches im Hinblick auf einen in der Öffentlichkeit ausgeführten Kuss möglicherweise zu kritischen Erwägungen im Hinblick auf eine Vorbildfunktion Anlass geboten hätte.

  • BVerfG, 21.08.2006 - 1 BvR 2606/04

    Prominenten-Partner

    Auszug aus OLG Köln, 18.04.2019 - 15 U 156/18
    Eine Selbstöffnung, die den Schutz der Privatsphäre vor öffentlicher Kenntnisnahme entfallen oder zumindest im Rahmen der Abwägung zurücktreten lässt, liegt vor, wenn sich der Betroffene selbst damit einverstanden gezeigt hat, dass bestimmte, gewöhnlich als privat geltende Angelegenheiten öffentlich gemacht werden (vgl. BVerfG, Beschl. v. 21.8.2006 - 1 BvR 2606/04, NJW 2006, 3406; BGH, Urt. v. 29.11.2016 - VI ZR 382/15, MDR 2017, 209; BGH, Urt. v. 25.10.2011 - VI ZR 332/09, MDR 2012, 25; BGH, Urt. v. 26.5.2009 - VI ZR 191/08, MDR 2009, 1040; BGH, Urt. v. 2.5.2017 - VI ZR 262/16, AfP 2017, 310, 312).

    Sie kann aber auch dann vorliegen, wenn der Betroffene in Kenntnis einer Foto- und Wortberichterstattung über eine Liebesbeziehung mit seinem Partner eine öffentliche Veranstaltung aufgesucht hat, bei der in besonderer Weise mit einem Interesse der dort anwesenden Medienvertreter an seiner Person zu rechnen war, da dies als freiwillige Mitveranlassung einer auf seine Privatsphäre bezogenen Medienberichterstattung eingestuft werden kann, die hinreichend schwer wiegt, ein Zurücktreten des Schutzanspruchs des Persönlichkeitsrechts auch hinter ein allein unterhaltend ausgerichtetes Informationsinteresse zu rechtfertigen (BVerfG, Beschl. v. 21.8.2006 - 1 BvR 2606/04, NJW 2006, 3406).

    Zwar nimmt die Rechtsprechung eine sog. freiwillige Mitveranlassung einer auf die Privatsphäre bezogenen Medienberichterstattung an, wenn der Betroffene beispielsweise eine öffentliche Veranstaltung aufsucht, bei der in besondere Weise mit einem Interesse der dort anwesenden Medienvertreter an seiner Person und seinem Beziehungsleben zu rechnen ist (vgl. BVerfG, Beschl. v. 21.8.2006 - 1 BvR 2606/04, NJW 2006, 3406).

    Zwar kann nach höchstrichterlicher Rechtsprechung der Schutz der Privatsphäre vor öffentlicher Kenntnisnahme etwa dort entfallen oder zumindest im Rahmen der Abwägung zurücktreten, wo sich der Betroffene selbst damit einverstanden gezeigt hat, dass private Angelegenheiten öffentlich gemacht werden (vgl. BVerfG, Beschl. v. 21.8.2006 - 1 BvR 2606/04, NJW 2006, 3406 m.w.N.).

  • BGH, 29.11.2016 - VI ZR 382/15

    Schutz der Privatsphäre: Presseberichterstattung über den Gesundheitszustand

    Auszug aus OLG Köln, 18.04.2019 - 15 U 156/18
    Er umfasst insbesondere Angelegenheiten, die wegen ihres Informationsgehalts typischerweise als " privat " eingestuft werden (vgl. BGH, Urt. v. 2.5.2017 - VI ZR 262/16, AfP 2017, 310; BGH, Urt. v. 29.11.2016 - VI ZR 382/15, MDR 2017, 209; BGH, Urt. v. 18.9.2012 - VI ZR 291/10, MDR 2012, 1284; BVerfG, Beschl. v. 15.12.1999 - 1 BvR 653/96, BVerfGE 101, 361).

    Eine Selbstöffnung, die den Schutz der Privatsphäre vor öffentlicher Kenntnisnahme entfallen oder zumindest im Rahmen der Abwägung zurücktreten lässt, liegt vor, wenn sich der Betroffene selbst damit einverstanden gezeigt hat, dass bestimmte, gewöhnlich als privat geltende Angelegenheiten öffentlich gemacht werden (vgl. BVerfG, Beschl. v. 21.8.2006 - 1 BvR 2606/04, NJW 2006, 3406; BGH, Urt. v. 29.11.2016 - VI ZR 382/15, MDR 2017, 209; BGH, Urt. v. 25.10.2011 - VI ZR 332/09, MDR 2012, 25; BGH, Urt. v. 26.5.2009 - VI ZR 191/08, MDR 2009, 1040; BGH, Urt. v. 2.5.2017 - VI ZR 262/16, AfP 2017, 310, 312).

    Denn auch wenn die Erwartung, dass die Umwelt Angelegenheiten oder Verhaltensweisen in einem Bereich mit Rückzugsfunktion nur begrenzt oder nicht zur Kenntnis nimmt, situationsübergreifend und konsistent zum Ausdruck gebracht werden muss, ist die Privatsphäre zum einen Untergliederungen in thematischer Hinsicht zugänglich und es sich zum anderen auch Abstufungen in der Intensität der Selbstbegebung möglich, so dass allgemein und abstrakt gehaltene Angaben zu einem Thema dieses nicht in Gänze der Öffentlichkeit preisgeben (vgl. BGH, Urt. v. 29.11.2016 - VI ZR 382/15, GRUR 2017, 304).

    (b) Da es sich bei den Angaben über den Kuss des Klägers um Tatsachenbehauptungen handelt, die seine Privatsphäre betreffen, ist ungeachtet ihrer Wahrheit von entscheidender Bedeutung, ob die Berichterstattung der Beklagten durch ein berechtigtes Informationsinteresse der Öffentlichkeit getragen wird (vgl. BGH, Urt. v. 29.11.2016 - VI ZR 382/15, MDR 2017, 209; BGH, Urt. v. 2.5.2017 - VI ZR 262/16, AfP 2017, 310; BVerfG, Beschl. v. 23.2.2000 - 1 BvR 1582/94, AfP 2000, 445).

  • BGH, 12.06.2018 - VI ZR 284/17

    Entfallen des Schutzes der Privatsphäre vor öffentlicher Kenntnisnahme von

    Auszug aus OLG Köln, 18.04.2019 - 15 U 156/18
    Als prominente Person kann er dennoch gegenüber der Allgemeinheit, insbesondere seinen Anhängern, eine Leitbild- und Kontrastfunktion erfüllen (vgl. dazu BGH, Urt. v. 12.6.2018 - VI ZR 284/17, juris Rn. 23), was hier nicht nur aufgrund seiner hohen Prominenz, sondern insbesondere aufgrund seines Vorverhaltens einschlägig ist.

    In Übereinstimmung mit dem Landgericht ist der Senat der Auffassung, dass eine solche Zurechnung möglicherweise dann in Betracht kommen kann, wenn zwischen den Beteiligten eine Ehe, eine Eltern-Kind-Beziehung oder eine vergleichbar intensive persönliche Bindung besteht (vgl. dazu BGH, Urt. v. 12.6.2018 - VI ZR 284/17, juris Rn. 16 m.w.N.).

    Auch ist sie - anders als der Kläger - nicht mit früheren Äußerungen zu Ehe, Familie, Trennung oder aber Verantwortung für gemeinsame Kinder in die Öffentlichkeit getreten; sie muss sich auch die insoweit durch den Kläger vorgenommene Selbstöffnung nicht zurechnen lassen, weil zwischen ihr und dem Kläger - jedenfalls hat dies die darlegungspflichtige Beklagte nicht behauptet - keine derart gefestigte Beziehung besteht, dass von einer solchen "vertretungsweisen Selbstöffnung" ausgegangen werden könnte (vgl. dazu BGH, Urt. v. 12.6.2018 - VI ZR 284/17, juris Rn. 16 m.w.N.).

  • BVerfG, 26.02.2008 - 1 BvR 1602/07

    Caroline von Monaco III

    Auszug aus OLG Köln, 18.04.2019 - 15 U 156/18
    Der Kläger konnte auch nach den konkreten Umständen des Einzelfalls die " berechtigte Erwartung " haben, dass darüber nicht in den Medien berichtet wird, weil es sich zwar um ein Verhalten in der Öffentlichkeit, jedoch um einen Moment der Entspannung bzw. des Sich-Gehen-Lassens außerhalb der Einbindung in die Pflichten des Berufs und des Alltags handelte (vgl. BGH, Urt. v. 6.2.2018 - VI ZR 76/17, BeckRS 2018, 1728; BGH, Urt. v. 1.7.2008 - VI ZR 243/06, GRUR 2008, 1024; BGH, Urt. v. 17.2.2009 - VI ZR 75/08, GRUR 2009, 664; BGH, Urt. v. 31.5.2012 - I ZR 234/10, NJW 2013; grundlegend EGMR v. 24.6.2004 - 59320/00, NJW 2004, 2647; BVerfG, Beschl. v. 26.2.2008 - 1 BvR 1602/07, BVerfGE 120, 180).

    Das Gewicht der mit der Abbildung verbundenen Beeinträchtigungen des Persönlichkeitsrechts ist erhöht, wenn der Betroffene nach den Umständen, unter denen die Aufnahme gefertigt wurde, typischerweise die berechtigte Erwartung haben durfte, nicht in den Medien abgebildet zu werden, etwa weil er sich in einer durch Privatheit geprägten Situation, insbesondere einem besonders geschützten Raum, aufhielt (BVerfG, Beschl. v. 9.2.2017 - 1 BvR 967/15, NJW 2017, 1376; BVerfG, Beschl. v. 26.2.2008 - 1 BvR 1602/07, BVerfGE 120, 180).

    Stets abwägungsrelevant ist schließlich die Intensität des Eingriffs in das allgemeine Persönlichkeitsrecht (vgl. BVerfGE 120, 180).

  • LG Köln, 01.08.2018 - 28 O 282/17
    Auszug aus OLG Köln, 18.04.2019 - 15 U 156/18
    Auf die Berufung der Kläger sowie die Berufung der Beklagten wird das Urteil des Landgerichts Köln vom 1.8.2018 (28 O 282/17) unter Zurückweisung der weitergehenden Rechtsmittel teilweise abgeändert und insgesamt wie folgt neu gefasst:.

    Die Kläger beantragen, die Beklagte unter Abänderung des am 1.8.2018 verkündeten Urteils des Landgerichts Köln (28 O 282/17) zusätzlich wie folgt zu verurteilen:.

    Die Beklagte beantragt, unter teilweiser Abänderung des Urteils des Landgerichts Köln vom 13.7.2018 (28 O 282/17) die Klage insoweit abzuweisen, als die Beklagte unter Androhung von Ordnungsmitteln nach den Klageanträgen zu 1a), 1b), 2a), 2b) verurteilt worden sowie zur Zahlung von 560, 31 Euro jeweils an den Kläger zu 1) und die Klägerin zu 2) verurteilt worden ist.

  • BVerfG, 14.07.2004 - 1 BvR 263/03

    Verletzung von GG Art 2 Abs 1 iVm Art 1 Abs 1 durch Abweisung des

    Auszug aus OLG Köln, 18.04.2019 - 15 U 156/18
    Hinsichtlich der Erkennbarkeit wird nicht auf den Durchschnittsrezipienten abgestellt, sondern es kann auch die Erkennbarkeit im Bekanntenkreis ausreichen (vgl. BVerfG, Beschl. v. 14.7.2004 - 1 BvR 263/03, NJW 2004, 3619; OLG Köln, Urt. v. 5.6.2012 - 15 U 15/12, juris Rn. 10; Soehring/Hoene ( Soehring ), Presserecht, 5. Auflage, § 13 Rn. 37; Wenzel ( von Strobl-Albeg ), Das Recht der Wort- und Bildberichterstattung, 6. Auflage, Kap. 7 Rn. 16 f.; ebenso BGH, Urt. v. 26.6.1979 - VI ZR 108/78, NJW 1979, 2205 und OLG D, Beschl. v. 6.1.1993 - 3 W 2/93, NJW-RR 1993, 923 jeweils für die Bildberichterstattung) .

    Gerade für Leser mit Einblick in das berufliche oder persönliche Umfeld des Betroffenen sind die Information in ihrem persönlichkeitsverletzenden Teil aussagekräftig und in der Folge für die in Bezug genommene Person besonders nachteilig (vgl. BVerfG, Beschl. v. 14.7.2004 - 1 BvR 263/03, NJW 2004, 3619 für die Angaben "U Anwalt", "nach einer Karriere als Staatsanwalt gegen seinen Willen aus dem V Staatsdienst entlassen", "betreibt seit Jahren seine Wiedereinstellung" sowie Mitteilung über psychische Auffälligkeiten, aus denen der Betroffene "zumindest für interessierte Kreise in und um die Justiz in U" erkennbar sei).

  • BGH, 19.10.2004 - VI ZR 292/03

    Zur Bildberichterstattung über die Beziehung der Klägerin zu dem früheren Ehemann

    Auszug aus OLG Köln, 18.04.2019 - 15 U 156/18
    Der Unterlassungsanspruch der Klägerin scheitert auch nicht daran, dass aufgrund einer nachträglichen Selbstöffnung die Wiederholungsgefahr entfallen ist (vgl. dazu BGH, Urt. v. 19.10.2004 - VI ZR 292/03, NJW 2005, 594).

    In der Entscheidung des Bundesgerichtshofs vom 19.10.2004 (VI ZR 292/03, NJW 2005, 594) wurde ein neutrales Portraitfoto für zulässig erachtet, weil die Betroffene nicht situationsübergreifend und konsistent zum Ausdruck gebracht hatte, dass ihre Privatsphäre nicht Gegenstand der Berichterstattung in der Presse sein sollte.

  • BGH, 26.06.1979 - VI ZR 108/78

    Schadensersatz für die nicht genehmigte Werbung mit einer Abbildung des Klägers -

  • EGMR, 10.07.2014 - 48311/10

    BILD-Artikel zu Gerhard Schröder und Gazprom zulässig

  • BVerfG, 09.02.2017 - 1 BvR 967/15

    Zur Abbildung von Prominenten im öffentlichen und im privaten Raum durch die

  • OLG Köln, 12.01.2017 - 15 U 198/15

    Verletzung des allgemeinen Persönlichkeitsrechts durch Berichterstattung über das

  • OLG Dresden, 05.09.2017 - 4 U 682/17

    Meinungsäußerungen in einem sozialen Netzwerk

  • BGH, 01.07.2008 - VI ZR 243/06

    Shopping mit Putzfrau auf Mallorca

  • BGH, 17.02.2009 - VI ZR 75/08

    Verbot von Pressefotos aus dem privaten Lebenskreis Prominenter

  • OLG Köln, 07.12.2017 - 15 U 74/17

    Schutz des allgemeinen Persönlichkeitsrechts bei sogenannter Selbstöffnung des

  • BGH, 12.01.1994 - VIII ZR 165/92

    Wirksamkeit von Formularbestimmungen in einem Vertragshändlervertrag der

  • BVerfG, 23.02.2000 - 1 BvR 1582/94

    Zur Veröffentlichung einer Liste von "IM" des MfS

  • BGH, 16.12.2004 - VII ZR 174/03

    Voraussetzungen eines Zwischenfeststellungsurteils

  • BGH, 21.06.2005 - VI ZR 122/04

    Verletzung des allgemeinen Persönlichkeitsrechts durch Verarbeitung einer realen

  • BGH, 28.10.2008 - VI ZR 307/07

    Bildberichterstattung über den Strafvollzug eines prominenten Gefängnisinsassen

  • OLG Hamburg, 06.01.1993 - 3 W 2/93

    Augenbalken

  • BGH, 10.12.1991 - VI ZR 53/91

    Beeinträchtigung durch Fernsehberichterstattung

  • EGMR, 07.02.2012 - 40660/08

    Caroline von Hannover kann keine Untersagung von Bildveröffentlichungen über sie

  • OLG Köln, 05.06.2012 - 15 U 15/12

    Verletzung des allgemeinen Persönlichkeitsrechts durch Presseberichterstattung

  • OLG Frankfurt, 25.05.2016 - 16 U 198/15

    Persönlichkeitsrechtsverletzung eines verurteilten Straftäters

  • LG Frankfurt/Main, 14.12.2017 - 3 O 292/17
  • AG Lüdinghausen, 14.01.2013 - 19 OWi 197/12

    Fahrverbot, Bußgeldverfahren, Beschränkung

  • BVerfG, 15.12.1999 - 1 BvR 653/96

    Caroline von Monaco II

  • EGMR, 24.06.2004 - 59320/00

    Verletzung von Art. 8 EMRK durch Veröffentlichung von Fotos und Artikel aus der

  • BGH, 26.05.2009 - VI ZR 191/08

    Spielfilm über "Kannibalen von Rotenburg" darf gezeigt werden

  • BGH, 25.10.2011 - VI ZR 332/09

    Persönlichkeitsrechtsverletzung: Berichterstattung über die Mitwirkung als

  • BGH, 31.05.2012 - I ZR 234/10

    Playboy am Sonntag

  • BGH, 18.09.2012 - VI ZR 291/10

    Persönlichkeitsschutz in der Presse: Wort- und Bildberichterstattung über die

  • OLG Köln, 07.01.2014 - 15 U 86/13

    Grenzen der Medienberichterstattung über prominente Personen

  • BGH, 03.02.2015 - II ZR 242/13

    Zulässigkeit eines rückwirkenden Beitritts zu einem Verein

  • OLG Köln, 22.03.2018 - 15 U 121/17

    Verletzung des Rechts am eigenen Bild durch Berichterstattung über den privaten

  • KG, 12.09.2019 - 10 U 164/18

    Zulässigkeit von Namensnennung bei Öffentlichmachung von privaten Details durch

    Von einer Selbstöffnung kann auszugehen sein, wenn sich der Betroffene bezüglich des Themas der Berichterstattung gezielt an die Öffentlichkeit gewandt hat (OLG Köln, Urteil vom 18. April 2019 - 15 U 156/18 Rn. 86, juris).

    Vielmehr handelt es sich bei dem Kläger um eine Privatperson ("ordinary person/personne ordinaire"), womit einer Berichterstattung aus der Privatsphäre grundsätzlich engere Grenzen gezogen sind (vgl. EGMR, Urt. v. 10.7.2014 4831 1/10, NJW 2015, 1501 m.w.N.; OLG Köln, Urteil vom 18. April 2019 - 15 U 156/18 Rn. 105, juris).

    Insoweit unterscheidet sich der vorliegende Fall von dem der Entscheidung des OLG Köln vom 18.04.2019 (- 15 U 156/18 -, juris) zugrundeliegenden Sachverhalt.

  • OLG Dresden, 25.01.2022 - 4 U 2052/21

    Unterlassung und Widerruf von Äußerungen in einer Berichterstattung; Erkennbare

    Es entspricht allgemeiner Auffassung, dass deine solche Erkennbarkeit die vollständige oder auch nur abgekürzte Namensnennung nicht voraussetzt, vielmehr die Übermittlung von Teilinformationen ausreicht, aufgrund derer der Betroffene begründeten Anlass hat anzunehmen, er könne innerhalb eines mehr oder minder großen Bekanntenkreises erkennt werden (OLG Karlsruhe Urteil vom 18.12.2020 - 14 U 124/19 - Anlage K 25; OLG Köln, Urteil vom 18.4.2019 - 15 U 156/18 - juris; Senat, Urteil vom 24. September 2019 - 4 U 1401/19 -, Rn. 4, juris; Urteil vom 30.8.2016 - 4 U 314/16 n.v.).
  • OLG Köln, 11.03.2021 - 15 W 12/21

    Angabe einer c/o-Anschrift als ladungsfähige Anschrift eines Antragstellers in

    Dafür sind vor allem "Vertrautheit zeigende Posen" maßgeblich; ein reines Nebeneinander-Platznehmen, Flirten, Unterhalten, auch körperliche Nähe oder häufiger Augenkontakt auf öffentlichen Veranstaltungen allein reichen im Grundsatz noch nicht und dies selbst dann nicht, wenn vorher bereits Gerüchte über die vermeintliche Liebesbeziehung oder gar (rechtswidrige) Kuss-Fotos kursiert haben (zuletzt Senat v. 27.08.2020 - 15 U 12/20, n.v. - Roter Teppich nach Kussfoto; siehe zudem Senat v. 19.12.2019 - 15 U 49/19, n.v.; v. 18.04.2019 - 15 U 156/18, BeckRS 2019, 10629 Rn. 41, 42; v. 12.01.2017 - 15 U 198/15, BeckRS 2017, 107142 Rn. 22 ff., 46).
  • KG, 09.11.2023 - 10 U 129/22
    Es bedarf deshalb auch keiner Festlegung dazu, ob einem Grundsatz, demzufolge eine Selbstöffnung zu einer bestimmten Beziehung nicht ohne weiteres eine Berichterstattung über weitere, spätere Beziehungen eines Betroffenen rechtfertige (vgl. OLG Köln, Urteil vom 18.04.2019 - 15 U 156/18 -, Juris, Rn. 87 mit Verweis u.a. auf OLG Köln, Urteil vom 07.12.2017 - 15 U 74/17 -) mit der Folge, dass eine Berichterstattung zu untersagen sei, gefolgt werden kann.
  • OLG Karlsruhe, 18.12.2020 - 14 U 124/19

    Presserechtlicher Unterlassungsanspruch: Identifizierbarkeit einer Erzieherin

    Es kommt insbesondere nicht darauf an, ob ein Durchschnittsleser die gemeinte Person identifizieren kann, vielmehr genügt es, wenn der begründete Anlass besteht, auch nur vom Bekanntenkreis identifiziert zu werden, also dann, wenn über das Medium persönlichkeitsverletzende Informationen an solche Leser geraten, die aufgrund ihrer sonstigen Kenntnisse in der Lage sind, die Person zu identifizieren, auf die sich der Bericht bezieht (vgl. BVerfG, NJW 2004, 3619; OLG Köln, Urteil vom 18.04.2019 - 15 U 156/18, juris; OLG Dresden, Urteil vom 05.09.2017 - 4 U 682/17, juris; Weyhe in: Paschke/Berlitz/Meyer, Hamburger Kommentar Gesamtes Medienrecht, § 6 Hamburgisches Pressegesetz Rdn. 38).
  • KG, 01.03.2021 - 10 U 121/19

    Zulässige Berichterstattung über privaten Restaurantbesuch mit Schauspielerin

    Eine Selbstöffnung, die den Schutz der Privatsphäre vor öffentlicher Kenntnisnahme entfallen oder zumindest im Rahmen der Abwägung zurücktreten lässt, ist anzunehmen, wenn sich der Betroffene selbst damit einverstanden gezeigt hat, dass bestimmte, gewöhnlich als privat geltende Angelegenheiten öffentlich gemacht werden (vgl. BVerfG, NJW 2006, 3406; BGH, Urt. v. 29.11.2016 - VI ZR 382/15, MDR 2017, 209; OLG Köln, Urt. v. 18.04.2019, - 15 U 156/18, BeckRS 2019, 10629).
  • KG, 22.01.2021 - 10 U 121/19

    Zulässige Berichterstattung über privaten Restaurantbesuch mit Schauspielerin

    Eine Selbstöffnung, die den Schutz der Privatsphäre vor öffentlicher Kenntnisnahme entfallen oder zumindest im Rahmen der Abwägung zurücktreten lässt, ist anzunehmen, wenn sich der Betroffene selbst damit einverstanden gezeigt hat, dass bestimmte, gewöhnlich als privat geltende Angelegenheiten öffentlich gemacht werden (vgl. BVerfG, NJW 2006, 3406; BGH, Urt. v. 29.11.2016 - VI ZR 382/15, MDR 2017, 209; OLG Köln, Urt. v. 18.04.2019, - 15 U 156/18, BeckRS 2019, 10629).
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